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Terrorangriff in Nizza

Eine erneute Messerattacke hat nur wenige Tage nach dem fürchterlichen Mord an dem französischem Geschichtslehrer Samuel Paty das Land erschüttert. Drei Menschen sind bei einem Angriff in der örtlichen Kirche Notre Dame in Nizza getötet worden. Weitere wurden dabei verletzt.

Mindestens drei Menschen sind bei einem Messerangriff in der südfranzösischen Stadt Nizza nahe der katholischen Kirche Notre Dame getötet worden. Dies hat die Polizei mitgeteilt. Zwei Frauen und ein Mann seien nach bisherigen Erkenntnissen die Opfer. Zudem sind sechs Personen verletzt worden. Von der Polizei kommt die Info, den Bereich um die Kirche zu meiden. Die Ermittlungen sind inzwischen von der Antiterror-Staatsanwaltschaft übernommen worden.

Der mutmaßliche Täter sei von der Polizei angeschossen und dann verhaftet worden, teilte der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, mit. Er habe “Allahu Akbar” gerufen. Indirekte Medienberichte, wonach ein Opfer geköpft worden sei, hat Estrosi inzwischen bestätigt. Sie seien wie Samuel Paty gestorben. Vor zwei Wochen war der Geschichtslehrer auf brutale Weise ermordet worden, in dem ihm der Kopf abgeschnitten wurde. Dies hatte im gesamten Land für große Bestürzung gesorgt. Um sich solidarisch zu zeigen, waren mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße gegangen.

Medienberichten zufolge war der Attentäter gegen 9 Uhr in die Kirche eingedrungen. Wahllos hat er auf die Opfer eingestochen. Noch in der Kirche starben zwei Opfer, darunter auch der Gemeindevorsteher. Eine weitere Frau konnte noch in eine naheliegende Bar flüchten, dort starb sie aber in ihren schweren Verletzungen. Der Bürgermeister wertet diese Tat als terroristischen Anschlag. “Alles deutet auf einen Terroranschlag hin”, schrieb er auf Twitter.

Nizza nicht das erste Mal Anschlagsziel

Am späten Vormittag wolle auch Emanuel Macron, der französische Präsident nach Nizza kommen, so Estrosi. Der Vorfall ist auch vom Innenminister Gerald Darmanin bestätigt worden, jedoch ohne weitere Details zu nennen. Er kündigte eine Krisensitzung des gesamten Kabinetts an und auch der Regierungschef Jean Castex hat eine laufende Parlamentsdebatte umgehend verlassen. Vor der erhöhten Terrorgefahr hatte der Innenminister schon mehrfach gewarnt.

Einen islamistischen Anschlag gab es bereits 2016 in Nizza. Am französischen Nationalfeiertag war der Attentäter Mohamed Lahouaiej Bouhlel mit einem LKW auf der Promenade des Anglais durch eine Menschenmenge gefahren und hatte dabei 86 Menschen getötet.

Angesichts der neuerlichen Attacke rief der Präsident des Europaparlaments David Sassoli zur Geschlossenheit auf. “Wir haben die Pflicht, zusammen gegen Gewalt und gegen diejenigen zu stehen, die aufhetzen wollen und Hass verbreiten”, schrieb der Italiener auf Twitter. Über die Nachrichten aus Nizza sei er schockiert und traurig. “Dieser Schmerz wird von uns allen in Europa gefühlt.”

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Alexander Grünstedt