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Tragödie in Bayern: Vater und Sohn von Stier getötet

Ein Stier in der Oberpfalz geriet außer Kontrolle, griff zwei Menschen auf einer Weide an und tötete diese.

In Gleißenberg im bayerischen Landkreis Cham hat sich am Samstag-Vormittag ein dramatisches Unglück ereignet. Dort wurde ein 60-jähriger Bauer von einem Stier getötet. Wenig später tötete das Tier auch seinen Vater (87).

Der Bauer hatte sich am Samstagmorgen auf die Weide begeben, um dort ein Kalb zu markieren. Ein außer Kontrolle geratener Stier attackierte ihn dabei und tötete den 60-Jährigen schließlich. Familienangehörige wunderten sich, dass der Bauer nicht zurückkehrte. Daraufhin begab sich sein Vater ebenfalls auf die Weide, um nach dem Rechten zu sehen. Als er seinem Sohn helfen wollte, attackierte der Stier auch den 87-Jährigen.

Als Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Polizei hinzukamen, sahen diese sich gezwungen, das Tier zu töten, damit sie die Opfer bergen konnten. Doch die Hilfe kam zu spät. Der inzwischen erschossene Stier hatte beide Männer getötet.

Hunderte Unglücke mit Stieren – selten tödlich
Gemäß einer Erfassung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ereigneten sich in Deutschland in den vergangen Jahren rund 500 Unfälle pro Jahr mit Stieren, den sogenannten Jungbullen. Nicht immer komme es dabei zu einem aktiven Angriff. Oft verletzten die Tiere auch allein durch ihre Größe und ihr Gewicht Menschen, z.B. wenn diese zwischen Stallwand und Stier eingeklemmt werden. Trotz der hohen Unfall-Zahl verliefen die Unfälle nur selten tödlich. In den Jahren 2016 und 2017 starben rund 1 Prozent der Unfallopfer.

Bullenhaltung in Deutschland
Stiere oder Bullen werden entweder zur Fleischgewinnung oder als Deckbullen gehalten. In Oberbayern entschieden sich seit der Jahrtausendwende immer mehr Milchbauern für die Haltung von Deckbullen, anstelle von einer künstlichen Besamung. Diese mache weniger Arbeit und schuf Unabhängigkeit von den Zuchtbetrieben. Meistens werden Deckbullen gemeinsam mit den Kälbern gehalten.

Bullen, die zwei Jahre alt sind, zeigen laut einer Erfassung der Weihenstephan-Triesdorf Hochschule häufig ein aggressives Verhalten gegenüber Menschen. Daher werden Zuchtbullen in diesem Alter in der Regel ausgetauscht. Auch Bullen, die der Fleischgewinnung dienen, erreichen mit 18 bis 24 Monaten die sogenannte Schlachtreife.

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Sara Breitner