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Umfrage zum Pandemie-Verhalten bereitet Sorgen

Beim Thema Corona werden die Deutschen trotz einer steigenden Angst vor einer Infektion immer nachlässiger. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Weniger als die Hälfte aller befragten Personen achten demnach noch auf die Abstandsregeln. Küsse und Umarmungen haben wieder stark zugenommen.

Angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen machen sich viele Menschen derzeit wieder Sorgen um ihre eigenen Gesundheit, gleichzeitig nimmt aber der sorglose Umgang mit den Präventionsmaßnahmen immer mehr zu. Laut einer Umfrage des Hamburg Center for Health Economics sagen nur noch 45 Prozent der Menschen in Deutschland, dass sie noch Rücksicht auf die Abstandsregeln nehmen.

An die gebotene Handhygiene halten sich hiernach nur noch 39 Prozent der Menschen. Wie die Uni Hamburg mitteilte, nehmen auch Umarmungen, Küsse und Händeschütteln beim Begrüßen wieder stark zu. Lediglich 58 Prozent hätten demnach angegeben, dass sie versuchen, dies zu vermeiden. 77 Prozent waren es bei der Befragung im April gewesen.

Das HCHE untersucht seit dem April die Einstellungen, Sorgen und auch das Vertrauen der Bevölkerung in Bezug auf die Corona-Pandemie. Zwischen dem 8. und dem 19. September wurden in der derzeit dritten Welle mehr als 7.000 Menschen online dazu befragt. Teilgenommen haben Menschen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal und Großbritannien.

Zahl der Impfgegner steigt

Der wissenschaftliche Direktor des HCHE, Jonas Schreyögg sagte zu den Ergebnissen: “Wir stellen fest, dass die steigenden Infektionszahlen die Bevölkerung zwar ängstigen, aber gleichzeitig auch, dass eine gewisse Müdigkeit bei der Einhaltung der Regeln zu erkennen ist”. In Deutschland glaube mittlerweile jeder Vierte, dass er ein hohes Ansteckungsrisiko besitze. Gegenüber dem Juni ist dies ein Anstieg um drei Prozentpunkte.

Aber auch die Zahl der entschiedenen Impfgegner steigt weiter an. Waren es im April noch 70 Prozent der in Deutschland befragten Personen, die sich bei einer Impfstoffverfügbarkeit impfen lassen wollten, so ist dieser Wert inzwischen auf nur noch etwas mehr als 50 Prozent gesunken. Explizit steigt dabei die Zahl derjenigen, die entschieden gegen eine Impfung sind, weiter an. Die Zahl der Unschlüssigen hingegen hat sich bislang nicht entscheidend geändert.

“Wir konnten feststellen, dass zu den Impfgegnern vor allem Personen gehören, die für sich kein gesundheitliches Risiko durch Corona sehen oder die kein Vertrauen in die Informationspolitik ihrer Regierung oder Organisationen wie der WHO haben”, so Schreyögg.

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Sara Breitner