Kategorien: News

Unbefristeter Post-Streik ist fix: So sehr sind die Bürger betroffen

Die Gewerkschaft hat am Donnerstag beschlossen, dass der Streik für höhere Löhne unbefristet fortgesetzt wird. Die Folgen für Verbraucher werden massiv sein: Es drohen je nach Region erhebliche Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Millionen davon werden erst einmal liegen bleiben.

Ganze 85,9 Prozent der Befragten lehnten das Tarifangebot der Post ab und stimmten für einen unbefristeten Streik, wie die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag bekannt gab. Sie hatte ein Entgeltplus von 15 Prozent in einem einjährigen Vertrag gefordert, unter anderem begründet durch die Höhe der Inflation.

Die Post hatte abgewunken – das sei wirtschaftlich nicht möglich. Das Gegenangebot: Ein zwei Jahre laufender Vertrag mit einer Tariferhöhung in zwei Stufen ab 2024. Das brächte eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 11,5 Prozent. Ergänzend hierzu sollen die Mitarbeiter schon ab diesem Jahr nach und nach 3.000 Euro netto als Inflationsausgleichsprämie erhalten.

Streik, vor allem unbefristet, ist eine Seltenheit bei der Post. Verdi geht damit einen gravierenden Schritt. Zuletzt war dies 2015 der Fall, am Ende dauerte der Streik vier Wochen und kam die Post teuer zu stehen  – kürzere Warnstreiks hatte es allerdings bereits dieses Jahr im Januar und Februar gegeben. Zwar blieben in dieser Zeit ebenso Millionen Briefe und Pakete liegen, aber nur ein geringer Anteil der Gesamtmenge.

Das dürfte dieses Mal anders werden, die Auswirkungen eines unbefristeten Streiks dürften wir alle deutlich zu spüren bekommen. Denn jeder zweite Angestellte der Post ist Gewerkschaftsmitglied und damit streikberechtigt – je nach Region wird die Beteiligung stärker oder schwächer ausfallen.

Dauer des Streiks ist noch offen
Auf die Post kommen jetzt massive Extrakosten zu, um die Dienstleistung mit Ach und Krach aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen wird externe Lager benötigen, um die vielen liegengebliebenen Sendungen lagern zu können. Es braucht zudem Personal von externen Dienstleistern. Wie lange der Streik diesmal dauern wird, ist noch komplett offen – beide Parteien fordern, dass die andere auf sie zukommt. 

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Martin Beier