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UNO schlägt Alarm: Tonnenweise hoch giftiges Uran verschwunden

Die UNO ist hoch besorgt: 2,5 Tonnen hochgiftiges Uran ist in Libyen plötzlich verschwunden und nicht mehr in staatlicher Kontrolle. In den falschen Händen könnte es dafür verwendet werden, eine sogenannte schmutzige Bombe zu bauen und damit im Namen des Terrors Menschen zu töten. 

„Das Material ist nicht dort, wo es sein sollte“, heißt es in einer aktuellen Meldung der Atomaufsichtsbehörde IAEA. Soll heißen: Es befindet sich nicht mehr in der Anlage, in der das Natururan in Form von Uranerz-Konzentrat gelagert worden war. Wo die 2,5 Tonnen abgeblieben ist, ist ein Rätsel – jedenfalls ist es nicht mehr unter staatlicher Kontrolle. Für Experten rund um den Globus ein Schock!

Betroffen sind insgesamt zehn Fässer mit sogenanntem „Yellow Cake“ – pulverförmige Uranverbindungen, die für Atomkraftwerke und in höherer, nämlich angereicherter Form auch für den Bau von Nuklearwaffen verwendet werden können. In den Händen von Terroristen sind diese Fässer also die ultimative Waffe. IAEA-Direktor Rafael Grossi zeigt sich besorgt – das verschwundene Uran sei besonders gefährlich, sagt er.

Eine solche Menge radioaktiven Materials kann laut Experten mit vergleichsweise wenig Technologie zum Bau einer schmutzigen terroristischen Bombe eingesetzt werden. „Die Atomenergiebehörde wird weitere Schritte unternehmen, um zu klären, unter welchen Umständen das Kernmaterial entfernt wurde und wo es sich derzeit befindet“, so ein IAEA-Sprecher.

In Libyen herrschen Chaos und politische Instabilität vor, das Land ist von vielen Jahren Bürgerkrieg gezeichnet. Ein geheimes Programm zur Entwicklung von Atomwaffen war 2003 offiziell aufgegeben worden. Unter dem damaligen Machthaber Muammar al-Gaddafi hatte man in den 1970er und 80er Jahren mehr als 2000 Tonnen Uranerz-Konzentrat aus dem Nachbarland Niger importiert.

Bedenken gibt es auch seit der Entdeckung vor drei Wochen im Iran; Inspektoren fanden dort auf 84 Prozent angereichertes Uran gefunden, was einer Atomwaffentauglichkeit sehr nahekommt. Es sei noch ungeklärt, ob diese Anreicherung aufgrund einer technischen Panne zustande gekommen ist, oder ob es Absicht gewesen sei, so heißt es.

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Martin Beier