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Urlauberin zwischen Boot und Brücke erdrückt – tot

Eine Schweizer Familie wollte Hausboot-Ferien in der Nähe von Venedig verbringen. Doch der Italien-Urlaub wurde zum tödlichen Albtraum.

Eine 42-jährige Schweizerin wurde zwischen einem Hausboot und einer Brücke eingeklemmt und erdrückt. Die Familie mit zwei Kindern (10 und 13), Mutter und Vater war im Hinterland von Jesolo mit einem Hausboot auf den Gewässern vor Venedig unterwegs. Gegen 15:30 Uhr trieb das Hausboot auf die Brücke Ponte San Giovanni zu, die sich noch nicht geöffnet hatte. Die 42-jährige Architektin versuchte mit bloßen Händen, die Kollision zwischen Boot und Brücke zu verhindern – chancenlos. Das Boot rammte die Brücke, mit der Frau dazwischen. Diese wurde zerquetscht und war sofort tot.

Angeblich mussten die Kinder das Unglück mitansehen, wohingegen der Vater mit der Steuerung des Bootes beschäftigt war – offenbar versuchte er gerade den Rückwärtsgang einzulegen. Die Kind „weinten, als wir kamen. Der Mann stand unter Schock“, berichtet ein Feuerwehrmann dem Schweizer „Blick“.

Das Unglück geschah bereits am Montag in der Nähe von Venedig. Doch erst am Mittwoch war der Mann vernehmungsfähig. Er bekräftigte gegenüber den Behörden, dass er versuchte, den Rückwärtsgang einzulegen, um die Kollision aufzuhalten. „Doch es hat nichts genützt“, sagte der 41-Jährige, der gemäß eigener Aussagen bereits Erfahrung mit Hausbooten habe.

Staatsanwaltschaft ermittelt
Noch sind viele Fragen ungeklärt: Die Brücke sollte nach Zeitplan öffnen, doch das Hausboot war zu schnell unterwegs. Ein Grund dafür könnte die ungewöhnlich starke Strömung gewesen sein. Dennoch ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Vater wegen fahrlässiger Tötung. Er wird derzeit in Jesolo vernommen. Auch eine Blut- und Urinprobe des Mannes wird derzeit untersucht.

Die Ermittler wundern sich, warum man das Boot nicht vor Anker gelegt hatte, bis die Brücke geöffnet war. Die Anwältin des Ehemanns sieht eine mögliche Mitschuld beim Bootsverleiher. Sie betonte, dass das Boot weitergefahren sei, obwohl ihr Mandant den Rückwärtsgang eingelegt hatte und deutete an, dass das Hausboot möglicherweise nicht voll steuerungsfähig gewesen sein könnte.

200 Meter zuvor war das Hausboot vor einer anderen Brücke ordnungsgemäß zum Halt gekommen, bis die Fahrt freigegeben und sicher war. Ein Gemeindesprecher fragte sich, warum man das Boot vor der zweiten Brücke nicht ebenfalls angehalten und gewartet hatte, bis die Durchfahrt frei war.

Hausboot und Brücke überstanden den Aufprall ohne nennenswert Schaden zu nehmen.

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Author
Sara Breitner