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Urlaubsparadies inseriert Stellenausschreibung für Henker

Weil die Todesstrafe hier wieder vollstreckt werden soll, sucht die Regierung in der „Daily News“ nach Henkern für Sri Lanka.

Sri Lanka sucht zwei Henker. Die ungewöhnliche Stellenausschreibung annoncierte die Regierung in der staatlichen, englischsprachigen Zeitung „Daily Mail“. Aus der Anzeige, die ein Drittel der Seite einnimmt, geht hervor, dass die neuen Staatsbediensteten männliche Bürger Sri Lankas im Alter zwischen 18 und 45 Jahren mit “ausgezeichnetem moralischem Charakter” sowie “sehr gutem Verstand und mentaler Stärke” sein sollen, übersetzte „news.de“. Die neuen Henker des Landes sollen rund 180 Euro im Monat verdienen. Sri Lankas letzter Henker hatte 2014 gekündigt, ohne jemals jemanden umgebracht zu haben. Von psychischem Stress im Angesicht des Galgens war die Rede, berichtet „tagesschau.de“. Sein Nachfolger war nie zur Arbeit erschienen.

Präsident fest entschlossen
„Nach allem, was ich aus den Parteien hier höre, werden wir die Todesstrafe wahrscheinlich irgendwann in den nächsten Monaten wieder einführen”, sagt Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena. “Ich bin jedenfalls fest entschlossen, dafür zu sorgen – selbst wenn es Proteste geben sollte.” Gemäß einer Stichprobe von den Straßen Colombos, soll die harte Linie des Präsidenten durchaus Befürworter im Land haben, berichtet „tagesschau.de“. “Wenn der Präsident die Todesstrafe wieder einführen will, dann ist das gut. Es gibt einfach zu viel Kriminalität in diesem Land”, zitiert die Nachrichtenseite einen Zeitungsverkäufer. “Vor allem wegen der Drogen – die sorgen für Korruption und viele andere illegale Entwicklungen.” Gegenüber Reuters bestätigt ein Gemüsehändler: “Die Todesstrafe muss eingeführt werden”, sagt der Mann vor seinem Stand in die Kamera. “Wegen der vielen Gewalttaten, das wird immer mehr. Wir brauchen wieder einen Henker.”

Keine Todesstrafe mehr seit 1976
Die Todesstrafe wird in Sri Lanka für Mord, Vergewaltigung und Drogendelikte verhängt. Jedoch wurde sie seit 1976 nicht mehr ausgeführt, stattdessen wurden die Urteile in lebenslang umgewandelt. Dies soll sich unter Präsident Sirisena wieder ändern. Der Hardliner hat vor allem dem Drogenhandel den Kampf angesagt. Heroin und Cannabis sind in Sri Lanka weit verbreitet. Der Präsident orientiert sich in seiner Linie an den Philippinen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat ein hartes Regime gegen Drogenhandel geformt: Einfangen, verurteilen, aufhängen. Sirisena lobte die brutale und kompromisslose Anti-Drogen-Agenda Dutertes als „Beispiel für die ganze Welt und für mich persönlich“.

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Sara Breitner