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Verbraucherschock: Preisexplosion bei Milchprodukten

Weitere Preiserhöhungen im Lebensmittelhandel zeichnen sich schon jetzt ab. Der Chef einer großen deutschen Molkerei sagte in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“, dass er für den nächsten Monat, wahrscheinlich sogar schon in der kommenden Woche mit massiven Preissprüngen rechnet. 20 bis 25 Prozent sind dabei durchaus möglich und offenbar erst der Anfang, weitere Anpassungen werden nicht ausbleiben.

Ähnliche Aussagen kommen auch aus weiteren Bereichen der Lebensmittelindustrie. Die Folgen, die der Krieg in der Ukraine für die Kosten für Energie und das Futter mit sich bringt, sind in vielen Fällen in den derzeitigen Preisen noch nicht enthalten, heißt es etwa aus dem Hause Nestlé. Die in den letzten Monaten verzeichneten Preissteigerungen seien schon vor Monaten fixiert worden, neue Preise folgen nun in den nächsten Tagen.

Aber in keinem anderen Bereich werden die neuerlichen Anpassungen so stark zu spüren sein wie bei den Milchprodukten. So startete der Discounter Aldi in den vergangenen Wochen eine Preisanpassungsrunde, die von anderen Anbietern übernommen worden war. Und die nächsten Optimierungen der Preise folgen nun auf den Fuß.

Von den Erzeugern der Produkte ist zu hören, man erhalte derzeit über 44 Cent pro Liter Milch. Von solchen Preisen haben die Milchbauern in Deutschland lange geträumt. Ähnliche Werte hätten in Zeiten vor der Pandemie und dem Krieg dazu geführt, alles aus den Kühen herauszuholen, etwa durch eine Optimierung der Fütterung. Doch nun sorgen die hohen Einkaufspreise bei Dünger und Diesel dafür, dass doch wieder an allen Ecken und Enden gespart werden müsse, was eine erneute Reduzierung der Angebotsmenge bei gleichzeitig stark steigender Nachfrage zur Folge hat. Somit werden weitere Preisanpassungen nicht ausbleiben, denn der Einzelhandel hat immense Angst vor einer fehlenden Verfügbarkeit.

Ein Handelsmanager sagte dazu, eine solche Situation habe es in den vergangenen vierzig Jahren nicht gegeben. So werde sich die Marktmacht eher auf die Produzenten verschieben. Bedingt ist dies unter anderem auch durch die Corona-Krise, die etablierte Lieferketten nach Asien zusammenbrechen ließ. Um leere Regale zu vermeiden, müssen alle Händler bei den höheren Verbraucherpreisen mitziehen. „Wenn wir nicht erhöhen würden, müssten wir unter Einstandspreis verkaufen“, was in Deutschland allerdings verboten ist.

Kommentare anzeigen

  • "Preisanpassung, Optimierung der Preise".
    Man könnte auch sagen, dass wir eine gallopierende Inflation haben.
    Wörter wie "Preiserhöhung", "Preisspirale" oder "Mondpreise" lese ich leider in keinem Artikel.
    Naja, man muss ja alles schön positiv und harmlos darstellen.
    Und man kann ja ´mal vorsorglich "aus Angst, die Regale könnten leer werden" schon ´mal die Preise kräftig erhöhen (und damit auch vorab schon die Gewinne maximieren).

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Alexander Grünstedt