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Warnung von fast 20.000 Neuinfektionen am Tag

Besorgt über die steigenden Corona-Infektionen in Deutschland hat sich Kanzlerin Merkel gezeigt. Lokale Infektionsherde müssten sehr deutlich angegangen werden. Steigen die Zahlen weiter wie bisher, so gebe es bis Weihnachten 19.200 Neuinfektionen pro Tag, so Merkel in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Weiter wird sie mit den Worten zitiert, dass die Infektionszahlen in Europa besorgniserregend seien.

Es müsse in Deutschland alles getan werden, um die Zahlen nicht weiter exponentiell steigen zu lassen. In der „Bild“ wird sie mit folgenden Worten zitiert: „Die Wirtschaft am Laufen halten, Schulen und Kitas offen halten – Fußball ist dabei erst einmal sekundär.“ Erwartungsgemäß hat das RKI vergleichsweise niedrige Zahlen an Neuinfektionen gemeldet. 1.192 Fälle wurden innerhalb von 24 Stunden übermittelt, gab das RKI am Montag bekannt. In der Regel sind die erfassten Fallzahlen am Sonntag und Montag niedrig, da nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Der höchste Wert mit 2.507 Neuinfektionen seit dem April wurde am Samstag erreicht.

Beratung der Ministerpräsidenten zur Pandemie

Die Kanzlerin will mit den Ministerpräsidenten am Dienstag in einer Videokonferenz über weitere Maßnahmen gegen die steigenden Zahlen in der Pandemie beraten. Dabei hätten Wirtschaft, Schulen und Kindergärten die oberste Priorität. Besonders mit Blick auf die Wirtschaft zeigte sich die Kanzlerin sehr besorgt.

Um den Anstieg der Neuinfektionen aktiv zu verhindern, mahnte Regierungssprecher Steffen Seibert ein konsequentes Handeln ein. „Wir sind alles andere als ohnmächtig.“ Aber es erfordert beherztes Handeln. Seit Juni hätten sich die Neuinfektionen verdreifacht, was die Bundesregierung mit großer Sorge sehe. Lokal und regional gebe es zudem sprunghafte Anstiege. Dabei sollten bei der Nachverfolgung der Infektionsketten die Gesundheitsämter nicht überfordert werden. Im Moment arbeiten diese am Limit.

Zugleich äußerte Merkel Zweifel an der Berliner Landesregierung, ob diese im Angesicht von steigenden Fallzahlen überhaupt ernsthaft versucht, Gegenmaßnahmen einzuleiten. „Es muss in Berlin was passieren.“

Nach Teilnehmerangaben sagte die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, das für die Entwicklung der Corona-Infektionen die Runde der Ministerpräsidenten sehr wichtig sei. Sie forderte aus der Runde „ein geeintes Signal“. „Die Menschen wünschen sich von der Politik eine gemeinsame Linie.“ Es müssen dabei auch immer die regionalen Entwicklungen beachtet werden. Sinnvoll sei ein an die lokale Lage angepasstes, flexibles System.

Die täglichen Neuansteckungen hatten Ende März/Anfang April mit mehr als 6.000 ihren Höhepunkt erreicht. In der Tendenz waren sie danach stark gefallen und steigen nun seit dem Juli wieder an. Die Schwelle von 2.000 Neuinfektionen ist im August dann wieder überschritten worden. Abhängig ist die Zahl der erkannten Neuinfektionen von der Zahl der getesteten Anzahl von Menschen.

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Alexander Grünstedt