Warnung vor impfresistenten Mutationen in Deutschland
Für den Rest des Jahres 2021 sind die nun kommenden Wochen laut dem Kanzleramtschef Braun von entscheidender Bedeutung. Wenn der Urlaub im August möglich sein soll, dann müssen in Deutschland die Infektionen wieder sinken. Sonst besteht die Gefahr, dass das Virus erneut mutiert.
Vor dem Auftauchen von impfresistenten Mutationen in der derzeitigen dritten Welle der Corona-Pandemie warnt nun der Kanzleramtschef Helge Braun. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ sagte der Politiker: „Wir sind in der gefährlichsten Phase der Pandemie”. Daher werden die kommenden Wochen darüber entscheiden, ob in absehbarer Zeit die Pandemie in Deutschland in den Griff zu bekommen ist. „Wenn jetzt parallel zum Impfen die Infektionszahlen wieder rasant steigen, wächst die Gefahr, dass die nächste Virus-Mutation immun wird gegen den Impfstoff.”
Daher warnt der CDU-Politiker davor, dass im Falle solcher Mutationen letztendlich wieder mit leeren Händen da steht. „Dann bräuchten wir neue Impfstoffe, dann müssten wir mit dem Impfen wieder ganz von vorne beginnen.” Und dies gelte es unter allen Umständen zu verhindern. „Wir dürfen die Chance auf einen weitgehend normalen Sommer nicht dadurch gefährden, dass wir jetzt ein paar Wochen zu früh lockern.”
Es bleibe “zwingend notwendig, dass wir die Corona-Infektionen wieder runterbringen”, sagte Braun weiter. Statt der inzwischen zurückgenommenen „Osterruhe“ sollten daher regionale Ausgangssperren in Betracht gezogen werden. „Damit das Infektionsgeschehen nicht außer Kontrolle gerät, müssen in Regionen mit Inzidenzen über 100 nicht nur Lockerungen zurückgenommen werden, sondern zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.” Beispiele sind nach Braun “regionale Ausgangssperren am Abend und in der Nacht”, denn es sind in der Regel die privaten Treffen, bei denen es die höchsten Ansteckungsraten gebe.
Sofern alles gut verlaufe, könne man im Mai mit einer Entspannung der Infektionslage rechnen. Dann seien mit Sicherheit auch wieder Reisen ab dem August möglich, so die Vorhersage von Braun. „Zu Pfingsten werden wir die ersten positiven Effekte sehen – vorausgesetzt, die Situation läuft bis dahin nicht aus dem Ruder.” Zwar seien Reisen zu Ostern “schlicht nicht verantwortbar” – aber: “Ich halte es für realistisch, dass im August Reisen wieder möglich sind.”
Braun nannte auch für die Eindämmung des Virus das Testen in Unternehmen als wichtigen Schritt. Es sollte dann eine Testpflicht entstehen, wenn nicht bis Anfang April mindestens zwei Drittel der Unternehmen ihre Mitarbeiter testen. Derzeit handelt es sich um eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft.
