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Warnung vor verdeckter Impfpflicht

Auch in Deutschland steht die Zulassung eines ersten Corona-Impfstoffes unmittelbar bevor. Nach der Vorstellung von SPD-Politiker Karl Lauterbach solle dieser dann in Rekordzeit auch verteilt werden. Vor gesellschaftlichen Nachteilen will hingegen die Justizministerin Ungeimpfte geschützt wissen.

Vor einer Art Impfpflicht durch die Hintertür warnt derzeit die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht von der SPD. Dies betreffe besonders Menschen, denen gesellschaftliche Nachteile drohten, sofern sie nicht geimpft sind. „Ich halte eine breite öffentliche Diskussion darüber für sehr wichtig”, sagte sie gegenüber der “Augsburger Allgemeinen”. Dies sei „am Ende nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem auch eine ethische Frage, die wir sehr gründlich abwägen müssen”.

Eine allgemeine Impfpflicht wird von der Bundesregierung nach wie vor abgelehnt. Viel mehr setze sie auch weiterhin auf Freiwilligkeit, so Lamprecht. „Natürlich ist damit die Hoffnung verbunden, dass sich viele Menschen für eine Impfung entscheiden, um sich selbst und auch andere dadurch zu schützen.”

Lauterbach hofft: „Impfen in Rekordzeit”

Von einer raschen Zulassung der Impfstoffe gegen Corona von den Firmen Biontech-Pfizer und Moderna in Deutschland geht derzeit der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach aus. Gegenüber der Funke-Mediengruppe sagte Lauterbach: „Wir müssen mit Hochdruck die Impfung vorbereiten, damit wir die Bevölkerung in Deutschland in Rekordzeit impfen können”. Es müsse gelingen, alle impfbereiten Deutschen „innerhalb weniger Monate“ impfen zu können, wenn es genug Impfstoff gibt.

Allerdings warnte Lauterbach auch, dass die beiden Vakzine allein nicht ausreichen würden. „Mit den Mengen, die wir uns über die EU gesichert haben, können wir in Deutschland nur schätzungsweise 26 Millionen Menschen impfen.” Daher müssten dann von Astrazeneca und anderen Herstellern die restlichen Mengen abgedeckt werden. „Wir müssen auf jeden Fall in der Lage sein, den Impfstoff, den wir bekommen, sofort zu verimpfen”, forderte Lauterbach.

Hingegen hat Lauterbach den Briten zur schnellen Zulassen des Biontech-Impfstoffes gratuliert. „Das ist eine respektable Leistung der Prüfbehörde”, sagte er.

Er gehe von einer schnellen Zulassung der Impfstoffe von Biontech und des US-Unternehmens Moderna in Deutschland aus, etwa im Rahmen einer vorläufigen oder eingeschränkten Zulassung. Nach seiner Einschätzung seien diese beiden Impfstoffe „absolut zulassungswürdig“.

Als erstes westeuropäisches Unternehmen hatte Großbritannien am Mittwoch die Impfungen gegen das Coronavirus erlaubt. Die weltweit erste Notfallzulassung war durch die britische Gesundheitsbehörde MHRA für den Corona-Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines Partners aus den USA, Pfizer, erteilt worden. Der Impfstoff selbst solle dann ab kommende Woche im Vereinigten Königreich zur Verfügung stehen.

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Alexander Grünstedt