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Wer wird Kanzler, wenn Angela Merkel zurücktritt?

Keine 24 Stunden nachdem die ARD eine Rücktritts-Aufforderung gegenüber Merkel veröffentlicht, berät sich die CDU bereits, wer Nachfolger werden könnte.

Die Union hat es eilig, eine Alternative für Angela Merkel zu finden. Laut n-tv wird in der CDU-Fraktion bereits offen diskutiert, wer zukünftig Deutschlands Staatsoberhaupt werden könnte. Wartet Merkel nur noch auf eine innerparteiliche Entscheidung, damit sie in geordneten Verhältnissen das Feld räumen kann?

So oder so muss die Union auf einen schnellen Abgang vorbereitet sein. Denn die Lage spitzt sich zu: Merkels Umfragewerte fallen in den Keller, die Schwesterpartei CSU antwortet nur noch mit Unverständnis und in Brüssel zeigte, dass Merkel auch in Europa kaum noch Gönner mehr findet. Die Kanzlerin ist von der mächtigsten Frau der Welt zur meistkritisierten Frau Europas geworden. Zuletzt forderte ein ARD-Korrespondent gerade deshalb ganz offen ihren Rücktritt. Deswegen wird ein Übergangskanzler immer wahrscheinlicher.

Dies könnte Wolfgang Schäuble werden. Der derzeitige Bundestagspräsident genießt Respekt und Vertrauen von allen Koalitionspartnern und wäre damit schnell handlungsfähig. Außerdem verkörpert er durch seine konservative Haltung das derzeit so dringende Bedürfnis nach Recht und Ordnung.
Auch Gesundheitsminister Jens Spahn fährt die selbe Linie wie Schäuble. In der CDU ist er einer von Merkels lautesten Kritikern und schrieb sogar ein Buch („Staatsversagen“) darüber. Er ist genießt hohes Ansehen beim jungen Wirtschaftsflügel sowie in der CSU.

Merkels Lieblings Kandidatin wäre vermutlich Annegret Kramp-Karrenbauer. Grundsätzlich ist die CDU-Generalsekretärin ebenfalls sehr angesehen – sowohl in der CDU, als auch in der Bevölkerung. Jedoch ist sie auch sehr nahe an der Merkel-Politik, setzte sich gar ein, die CSU auszubremsen. Einen überzeugenden Kurswechsel traut man ihr kaum zu.

Wirft man einen Blick auf Social Media Daten, so könnte sich auch Philipp Lengsfeld hervortun. Er grenzte sich so deutlich von Angela Merkels Politik ab, dass er dafür sein Bundestagsmandat abgeben musste – aufgrund einer innerparteilichen Entscheidung. Er hat sich beliebt gemacht, weil er beschreibt, was viele denken: Dass Merkel kaum noch im Interesse der Mehrheit handelte, sondern nach ihren eigenen Vorlieben.

Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Julia Klöckner käme als Nachfolgerin in Frage, wenn zwischen Merkel-Kritikern und –Befürwortern keine Einigung zu finden ist. Sie hat sich im CDU/CSU-Konflikt auffällig zurückgehalten. Generell tritt sie weltoffen in Erscheinung, zieht aber klare Grenzen, wo konservative Werte verletzt werden.

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Stephan Heiermann