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Wetter: Tief Victoria sorgt für Sturmwarnung und Temperaturschock

Die Ausläufer eines Sturmtiefs bei Island fegen über Deutschland und bringen Sturmböen bis hin zu Orkanstärke mit. Das Tief sorgt außerdem für frühlingshafte Temperaturen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Sturmböen bis hin zu orkanartigen Böen im Westen und Norden Deutschlands. Hier werden Windgeschwindigkeiten zwischen 50 und 95 km/h erwartet. Auf Höhenlagen ist mit Orkanstärke und Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h zu rechnen. Das turbulente Wetter halte sich bis Montagmorgen. Hintergrund für die Wetterlage ist Sturmtief Victoria, welches zunächst in Island unter dem Namen “Dennis” für extreme Stürme gesorgt hatte und nun über den Atlantik auf das europäische Festland zustrebt.

Bis 21 Grad am Oberrhein
Nebeneffekt der stürmischen Wetterlage ist ein Temperaturaufschwung. Warme Luftmassen aus subtropischen Lagen werden durch das Tief in unsere Breitengrade gezogen. Deswegen werden frühlingshafte Temperaturen erwartet. Am Oberrhein könnten die Temperaturen bis zu 21 Grad erreichen. Im Nordosten werden immerhin noch 14 Grad erwartet, im Südwesten bis zu 18 Grad Celsius.

Auffälliges Temperaturmittel
Der Februar-Rekord wird mit der heutigen Frühlingswelle nicht geknackt. Die bisher gemessenen Tageshöchstwerte des Monats liegen bei 23,1 Grad und wurden 1900 in Jena gemessen. Meteorologische Aufmerksamkeit verdient das bisherige Februarwetter trotzdem. In den Jahren zwischen 1961 und 1990 wurde im Februar ein Temperaturmittel von 0,4 Grad gemessen. Aktuell liegt das Temperaturmittel für die erste Februarhälfte bei 4,9 Grad.

Erst Sabine dann Victoria
Laut DWD sei die aktuelle Sturmlage zwar örtlich „heftig“, sie könne jedoch nicht mit Sturm Sabine mithalten. Victoria falle milder aus, weil das Zentrum des Tiefs nicht so nah an Deutschland heranrücke, wie das bei Sabine der Fall war.

Sturmtief Sabine hatte am vergangen Sonntag und Montag deutschlandweit für Chaos gesorgt und den Bahnverkehr zum Erliegen gebracht. Allein in NRW wurden nach Schätzungen der Forstbehörde 180.000 Bäume entwurzelt. Versicherungsexperten schätzten, dass Sabine bundesweit Schäden im Wert von 700 Millionen Euro angerichtet habe. Damit falle die Schadensbilanz immer noch kleiner aus als 2007 nach Sturm Kyrill – dieser hatte die deutschen Versicherer rund drei Milliarden Euro gekostet. Fachleute hoben hervor, dass die rechtzeitige Einstellung des Luftverkehrs, des Bahnverkehrs und des Fährbetriebs mutmaßlich dazu beigetragen hätten, dass der Schaden vergleichsweise gering ausfiel.

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Author
Jerry Heiniken