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Wieder ein neuer Feiertag offiziell bestätigt

Der neue Feiertag diene in erster Linie dazu, „um Zeit für die Familien zu schaffen“ erklärte die Regierung in Thüringen und bestätigte den Weltkindertag als neuen, arbeitsfreien Tag für das Bundesland.

Nach monatelangem Ringen ist es nun amtlich. Die Thüringer können den Weltkindertag am 20. September zukünftig als arbeitsfreien Tag genießen. Im Thüringer Landtag erhielt der neue Feiertag eine knappe Mehrheit durch die Koalitionspartner Linke, Grüne und SPD. Die Oppositonsparteien CDU und AfD sehen die Entscheidung kritisch.

Mit dem neuen Feiertag hat Thüringen elf Feiertage und liegt damit im bundesweiten Durchschnitt. Bereits mehrere Bundesländer hatten innerhalb des letzten Jahres neue Feiertage eingeführt. Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg hatten den Reformationstag am 31. Oktober zum Feiertag erklärt. In Berlin wurde der Frauentag am 8. März als gesetzlicher Feiertag eingeführt. Seit Herbst plante die Regierungskoalition in Thüringen ebenfalls einen neuen Feiertag einzuführen und schlug den Kindertag als Ausdruck „rot-rot-grüner“ Familienfreundlichkeit vor. Mit der heutigen Abstimmung wurde dieser Vorstoß offiziell bestätigt.

„Was Kinder vor allem wollen und brauchen, ist Zeit mit der Familie und den Freunden“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Fraktionsvorsitzenden der drei Koalitionsparteien. Außerdem würden die Thüringer pro Jahr über elf Millionen unbezahlte Überstunden leisten, da hätten die Beschäftigten einen zusätzlichen Feiertag verdient, betonten Linke, SPD und Grüne.

Pro und Kontra des neuen Feiertages
Die Vorsitzende der Landeselternvertretung für Kindertagesstätten, Ulrike Grosse-Röthig sieht den neuen Feiertag als Zeichen, dass Kinder und ihre Rechte stärker in den Fokus der Gesellschaft gerückt würden, schreibt der MDR Thüringen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels sollte die Politik die Bedürfnisse von Kindern und Familien immer mitbedenken. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen begrüßen die Entscheidung.

Wirtschaftsverbände und die Opposition sprachen sich dagegen deutlich gegen den weiteren, arbeitsfreien Tag aus. Die AfD bezeichnete den Kindertag als „überflüssig“, berichtet der MDR Thüringen. Das Problem der Überstunden würde er nicht lösen. Auch die CDU kritisierte die Entscheidung. Die Landesfraktion wies darauf hin, dass in Thüringen schon jetzt Facharbeiter fehlen würden. Ein zusätzlicher Feiertag sorge in den Unternehmen für weiteren Arbeitsdruck und zusätzlichen Stress, so die CDU-Fraktion. Die Industrie- und Handelskammer Erfurt befürchtet Produktionsausfälle wegen des Feiertages und schätzt die Mehrkosten auf rund 70 Millionen Euro.

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Sara Breitner