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Aus Kriegsgebieten zu fliehen bedeutet, sich in erster Linie um das Überleben zu kümmern und kaum an die Versicherungsunterlagen für das Auto zu denken. Die deutschen Kfz-Haftpflichtversicherer haben jedoch wegen der humanitären Ausnahmesituation beschlossen, Schäden zu übernehmen, die von ukrainischen Fahrzeugen in Deutschland verursacht werden. Diese Initiative endete jedoch am 1. Juni 2023 bereits. Das ist ein großes Problem, denn noch immer fahren tausende Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland mit ihren Autos. Wer bezahlt bei einem Unfall? Bleibt man als Deutscher dann vielleicht sogar auf seinen Kosten sitzen? Es gibt verschiedene Szenarien, bei denen es sich lohnt, einmal genauer hinzusehen:

Szenario A: Ich bin schuld am Unfall
In diesem Fall übernimmt Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung als Unfallverursacher die Kosten für den Schaden am Unfallopfer. Wenn Sie eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben, deckt diese auch den Schaden an Ihrem eigenen Auto ab. Falls Sie jedoch keine haben und Schuld am Unfall waren, müssen Sie die Reparaturkosten selbst tragen. Wenn eines der beteiligten Autos nicht versichert ist, kann das Fahrzeug gemäß Bundesverkehrsministeriumsbestimmungen beschlagnahmt werden.

Szenario B: Mein Unfallgegner ist schuld
Ukrainische Autos benötigen wie jedes andere Auto auch eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Ohne gültigen Versicherungsschutz ist das Fahren in Deutschland nicht erlaubt. Das Fahrzeug kann durch eine Grüne Karte oder den Abschluss einer Grenzversicherung versichert sein. Eine Grüne Versicherungskarte kann vom ukrainischen Versicherungsanbieter ausgestellt werden und garantiert den Kfz-Haftpflichtversicherungsschutz für die ausgewiesenen Länder. Für diejenigen, die keine Grüne Versicherungskarte erhalten können, gibt es die sogenannte Grenzversicherung. Diese kann entweder an der EU-Außengrenze oder in Deutschland abgeschlossen werden und gilt normalerweise ein Jahr lang.

Szenario C: Mein Unfallgegner ist nicht versichert
Bedeutet das, dass ich Pech habe, wenn das Fahrzeug nicht versichert ist? Nein. Laut einer Sprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat man in Deutschland bei einem Unfall mit einem unversicherten ukrainischen Fahrzeug keinen finanziellen Nachteil. In einem solchen Fall tritt die Verkehrsopferhilfe ein, eine Einrichtung der deutschen Kfz-Haftpflichtversicherer.

Die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall mit einem ukrainischen Fahrzeug verwickelt zu werden, ist aber dennoch eher gering. Laut der Verkehrsopferhilfe wurden seit dem 1. Juni 2022 lediglich 262 entsprechende Unfälle gemeldet. Zum Vergleich: Im Januar 2023 hat die Polizei allein in Deutschland über 190.000 Unfälle aufgenommen.