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170 Menschen sterben bei Massenpanik nach Fußballspiel

Nach einem Fußballspiel brach Panik auf den Zuschauerrängen aus. Die Situation eskalierte völlig. Mehr als 170 Menschen starben. Viele wurde zertrampelt.

Bei einem Fußballspiel kam es zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menschen auseinander zu treiben. Doch dann brach Panik aus und die Situation eskalierte dramatisch.

Der Vorfall ereignete sich nach dem Spiel zwischen Arema FC und Persebaya Surabaya in der indonesischen Provinz Ost-Java. Der stellvertretende Gouverneur sprach von 174 Todesopfern, darunter zwei Polizisten. Mindestens 100 weitere Zuschauer seien verletzt worden.

Offenbar hatten Anhänger der unterlegenen Mannschaft das Spielfeld gestürmt und randaliert. Die Polizei setzte Tränengas ein, um den Tumult aus etwa 3000 Menschen aufzulösen. Dann sei eine Massenpanik ausgebrochen, berichtet Nico Afinta, der Leiter der Polizei in Ostjava.

34 Menschen kamen noch auf dem Spielfeld ums Leben. Die anderen starben in Krankenhäusern. Laut Afinta starben die meisten an Sauerstoffmangel. Viele wurden aber auch zertrampelt.

Was genau da passiert ist, ist immer noch schwer zu fassen. Aufnahmen vom Ort des Geschehens zeigen abgefackelte Fahrzeuge und andere Brandschäden. Menschen sind über Zäune geklettert, um sich selbst und andere zu retten. 13 Fahrzeuge waren beschädigt worden. 10 davon gehörten der Polizei.

Das Stadion Kanjuruhan fasst 42.000 Zuschauer. Bei dem Spiel zwischen Arema FC und Persebaya Surabaya waren offenbar alle Tickets ausverkauft worden. Die Zuschauerränge waren also gerammelt voll. Die Polizei betonte, dass nicht alle Zuschauer sich „anarchisch“ verhalten hätten. Es seien nur etwa 3000 gewesen, die das Spielfeld betreten hätten.

Bei den aggressiven Fans handelte es sich offenbar vor allem um Anhänger des Arema FC. Der Verein darf für den Rest der Saison keine Heimspiele mehr austragen. Der Club zeigte sich bestürzt und sprach „tiefes Beileid für die Katastrophe in Kanjuruhan aus. Das Management von Arema FC ist auch für den Umgang mit den Opfern verantwortlich, sowohl für die Toten als auch für die Verletzten”. Das teilte Vereinschef Abdul Haris mit. Der Arema FC kündigte außerdem an, Entschädigungen an die Familien der Opfer zu leisten.

Auch der indonesische Fußballverband PSSI entschuldigte sich und setzte weitere Spiele für eine Woche aus. Weiter wurde ein politischer Diskurs ausgelöst. Ausschreitungen sind im indonesischen Fußball keine Seltenheit. Medienberichten zufolge gab es vor dem Spiel Empfehlungen, das Stadion nicht voll zu besetzen und das Spiel auf den Nachmittag statt in den Abend zu legen. Diese Empfehlungen wurden jedoch offenbar ignoriert.

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  • Fussball ist ein Sport, bei dem der Mob so richtig zuschlagen kann. Das passiert schon in den untersten Ligen. Da werden auch mal die Reifen des Autos eines Schiedsrichters plattgestochen, der angeblich falsch gepfiffen hat. Beleidigungen unter Zuschauern Normalität. Schlägerei nach einem Fussballspiel auch keine Seltenheit. Da wird der aufgestaute Alltagsfrust, meist noch unter Einfluss von Alkohol ,abgebaut. Für mich war Fussball noch nie ein Sport der Kultur hat, eher eine Sportart bei der sich der Mob gut aufgehoben fühlt. Kenne keine andere Sportart, bei der es zu so vielen Auseinandersetzungen gibt, wie beim Fussball.
    Schon in den Bahnhöfen müssen oft Polizisten schon für Ordnung sorgen, weil Ausschreitungen zu erwarten sind.
    Was nun in Indonesien passiert ist, ist schrecklich. Vorallem wenn Menschen dabei ihr Leben verlieren. In Südamerika gab es das auch schon, allerdings nicht mit solch fatalen Folgen.
    War mal in Barcelona bei einem Fussballspiel und das gab es auch Ärger, weil ein Schiedsrichter von den Kanaren falsch pfiff. Da kochte das Publikum. Kissen flogen, Pfiffe und Beschimpfungen ohne Ende.
    Wenn der Mob da mal aufwacht, kann das für alle, auch friedliche Besucher gefährlich werden.
    Deshalb meide ich Fussballstadien.

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Sara Breitner