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Blut von Säuglingen bewusst verfälscht

Per Zufall wurde in einer Hallenser Geburtsklinik festgestellt, dass die Blutproben der Neugeborenen nicht in Ordnung sind. Grund dafür ist die perfide Manipulation einer Angestellten.

Möglicherweise über Jahre hinweg wurden Blutproben von Neugeborenen in einer Geburtsklinik in Halle verfälscht. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara ist mit rund 2.000 Geburten pro Jahr die größte Geburtsklinik in Sachsen-Anhalt.

Anfang Oktober wurde bei einer Laboruntersuchung in Magdeburg festgestellt, dass in den eingereichten Proben aus dieser Geburts- und der Kindermedizin der Klinik sehr wenig fetales Hämoglobin enthalten ist. Der rote Blutfarbstoff eines Un- oder Neugeborenen wird unter anderem benötigt, um die darin enthaltenen DNA-„Schnipsel“ auf die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten, wie z. B. Trisomie 21 (Down-Syndrom) zu untersuchen.

Wie das Krankenhaus jetzt jedoch mitteilte, sind die Untersuchungsergebnisse dieser Proben hinfällig, da es sich nicht um das Blut von Säuglingen, sondern von Erwachsenen handelte. 

“Nach dem derzeitigen Stand unserer Nachforschung, dem Gespräch mit einer im Krankenhaus tätigen Person und behördlichen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass die Blutproben durch diese Einzelperson bewusst verfälscht bzw. manipuliert worden sind”, heißt es in einem Brief des Direktoriums  der Klinik. Medienberichten zufolge wurde die beschuldigte Person Mitte Oktober aus dem Dienst entlassen. Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermitteln.

Das bestätigte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Hendrik Liedtke, auf einer Pressekonferenz. “So weit wir wissen, hat die Mitarbeiterin vorsätzlich, mit ganz klarer Absicht, Erwachsenenblut verwendet, um die Proben zu manipulieren”, so Liedtke.

Die Motive der potenziellen Täterin sind noch unbekannt. Klar ist nur, dass diese Mitarbeiterin seit dem Jahr 2013 in der Klinik tätig war und seitdem Zugang zu den Blutproben der Neu- und Ungeborenen hatte. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Pflegekraft handeln – die für die Blutproben von etwa 800 Kindern verantwortlich war.

In den kommenden Wochen wird die Klinik mögliche betroffene Familien benachrichtigen und zu einer Nachuntersuchung einladen. Die Klinikleitung bittet Eltern ausdrücklich, von Nachfragen abzusehen

Kommentare anzeigen

  • Bin mal gespannt, wie das Urteil ausfallen wird! Wahrscheinlich gnädig, und da gibt es ja nochpsychische Probleme, die man anführen kann.
    Auch wäre es einmal gut zu wissen, aus welchem Land diese Pflegekraft stammt.

    • …ich habe so die Befürchtung, dass Sie sich nur mit der Stigmatisierung anderer Menschen sicher fühlen…schön wenn die Welt so einfach wäre, aber glauben Sie mir, ist sie leider nicht…

  • Bevor man diese "arme" Frau zu schnell verurteilt, sollte man ganz schnell Stichproben bei Proben in anderen Kinderkliniken machen. Vermutlich nur ein versehen der Leitung. Schlecht eingearbeitet... Ein Schelm wer böhses denkt...

  • Bevor man diese "arme" Frau zu schnell verurteilt, sollte man ganz schnell Stichproben bei Proben in anderen Kinderkliniken machen. Vermutlich nur ein versehen der Leitung. Schlecht eingearbeitet... Ein Schelm wer boeses denkt...

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Sara Breitner