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Delta-Variante in Großbritannien: Patienten sterben trotz Impfung

Die in Großbritannien an der Delta-Variante verstorbenen Patienten haben die 100er Marke überschritten. Fast die Hälfte der Todesopfer war bereits zweifach geimpft. Ein Arzt erklärt, wie das Phänomen einzuordnen ist.

Die englische Gesundheitsbehörde Public Health England gab bekannt, dass mittlerweile 117 Patienten mit oder an der Delta-Variante verstorben sind. 20 von ihnen waren bereits einmal geimpft worden. 50 der Verstorbenen hatten sogar schon beide Impfdosen erhalten. Dabei handelte es sich jedoch um sehr alte oder gesundheitlich angeschlagene Patienten, betonten die Wissenschaftler aus Großbritannien.

Doch sollte die Impfung nicht gerade jene vulnerable Gruppe schützen? Auf Anfrage von RTL gab der Medizinjournalist Dr. Christoph Specht eine Einschätzung zu diesen Zahlen.

Specht gab zu Bedenken, dass der Impfstoff für die 2019 in Erscheinung getretene Ur-Variante gebaut worden ist. Gegenüber diesen Viren sei er sehr zuverlässig, könne sogar oft eine Infektion und damit die Übertragung verhindern. Doch bei den neuen Varianten sei diese Schutzwirkung „nicht mehr ganz so exakt“. Besonders einmalig geimpfte Personen seien gegenüber der Delta-Variante nur noch geringfügig geschützt. Für die mRNA-Impfstoffe liege die Schutzwirkung für einmalig Geimpfte gerade noch bei 30 Prozent. Besonders die vulnerablen Gruppen, also sehr alte Personen oder jene mit schweren Vorerkrankungen seien hier also erneut gefährdet.

Trotzdem, betont Specht, sollten wir uns „keine Sorgen machen in Deutschland“ und “keine Panik” bekommen. Es sei allerdings weiterhin wichtig, aufzupassen und die Schutzregeln einzuhalten, wie etwa das Tragen der Maske in Innenräumen. Auch die Impfkampagne müsse voranschreiten: „Wenn wir viele doppelt Geimpfte haben, ist es das Beste, was wir tun können.”

Die Engländer setzten auf einen anderen Impfstoff

Der Arzt wies auch daraufhin, dass es Unterschiede zwischen Deutschland und Großbritannien gebe. Die hierzulande meist verwendeten mRNA-Impfstoffe wiesen eine Schutzwirkung von rund 90 Prozent gegenüber der Ur-Variante von Covid-19 auf. Bei der Delta-Variante zeige sich immer noch eine Schutzwirkung von 88 Prozent. Aber in Großbritannien seien die meisten Menschen mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca geimpft worden. Dieser hat nachweislich eine geringere Schutzwirkung gegen die neuen Virusvarianten.

Jüngere Erkrankte zu fast 80 Prozent ungeimpft

Offensichtlich macht sich das Alter bei der Impfschutz-Wirkung vor der Delta-Variante klar bemerkbar. Insgesamt wurden in britischen Krankenhäusern 1320 Patienten mit der Delta-Variante behandelt. Knapp Dreiviertel waren unter 50 Jahre alt. 77 Prozent der Erkrankten dieser Altersgruppe waren ungeimpft. Bei den Über-50-Jährigen war nur ein Drittel ungeimpft. 39 Prozent hatten schon beide Impfdosen erhalten, rund 25 Prozent hatten erst eine Impfung erhalten.

Kommentare anzeigen

  • Das sind ja tolle Aussichten. Dann wird sich wohl die vierte Welle bis Herbst bewahrheiten.

  • Und was sagen dazu die Fachleute, insbesondere die so geschätzte EMMA und die deutsche STIKO, die ausdrücklich empfohlen haben, die Ü60-Jährige mit AstraZeneca zu impfen?

  • Delta kommt nicht nur; Delta ist schon da.
    Im Herbst, wenn die Temperaturen fallen, werden wir wieder in den Bundes-Winterschlaf versetzt.
    Wer C-Waffen produziert (Covid-19), hat auch die Gegenmittel dazu entwickelt. HER DAMIT!!!

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Author
Stephan Heiermann