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Die Schattenseite des Vatertages: Besonders viele Deutsche sterben

Am beliebten Vatertag sind viele tote deutsche Bürger zu beklagen. Denn ein grausamer Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss ist heute statistisch gesehen wesentlich wahrscheinlicher als sonst. Männer sind am Vatertag besonders gerne in Gruppen und betrunken unterwegs. 

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut Statistikamt Nord spielte 2022 Alkohol bei jedem dritten Unfall am Vatertag in Hamburg eine Rolle. Das ist mehr als an jedem anderen Tag des Jahres. 2021 gab es bundesweit ebenso die meisten Alkohol-Crashes am Vatertag. Nur während der Pandemie-bedingten Lockdowns waren die Zahlen zwischenzeitlich niedriger. Vor Corona war der Feiertag, der mit Christi Himmelfahrt zusammenfällt, stets ein Ausreißer im negativen Sinn.

Mit Sicherheit haben die deutschen Vatertag-Traditionen damit etwas zu tun. Im späten 19. Jahrhundert kam der Brauch auf, dass Männer an diesem Feiertag mit Bollerwagen voller Bier durch die Gegend ziehen. “Gesoffen” wird auch gerne am Wochenende – die Statistik zeigt hier ebenfalls eine Zunahme alkoholbedingter Verkehrsunfälle. Ein Viertel dieser Zwischenfälle gibt es an Samstagen, ein Fünftel an Sonntagen. Durchschnittlich gibt es jeden zweiten Tag ein Todesopfer bei einem Alkoholunfall. 16.426 Menschen wurden 2021 bei solchen Unfällen unter Alkoholeinfluss verletzt. 165 überlebten nicht. 

Die gute Nachricht: Der Trend ist auf lange Sicht rückläufig. Im Jahr 1975 gab es zum Beispiel noch 51.593 Alkoholunfälle mit Personenschaden. Das bedeutet, dass es heutzutage um fast drei Viertel weniger solche Unfälle gibt.. Der Anteil an Unfällen mit Personenschaden war ebenso dreimal so hoch wie 2021.

Dennoch fordern viele Experten Maßnahmen, um dem Problem in der Gegenwart vollständig Herr zu werden. So wünscht sich der TÜV-Verband etwa eine Debatte über strengere Sanktionen und meint damit vor allem höhere Bußgelder und Führerscheinentzug. Zudem soll der Blutalkoholwert für die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) – dem sogenannten Idiotentest – von 1,6 Promille auf 1,1 Promille gesenkt werden.

Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes hatten 2021 rund 70 Prozent der Autofahrer, die an einem Alkoholunfall mit Personenschaden beteiligt waren, mindestens 1,1 Promille im Blut. Das ist auch im Auge des Gesetzgebers “absolut fahruntüchtig”. Jeder Fünfte hatte sogar mehr als 2,0 Promille auf.

Kommentare anzeigen

  • Wenn dann Cannabis legal zu. erwerben ist, werden sich die Unfälle unter Drogeneinfluss noch erhöhen.
    Die Zahl der Toten aufgrund von Drogeneinflusss ist in 2022 massiv gestiegen. Cannabis als "sanfte" Droge wird auch dazu führen, dass einige in härtere Drogen einsteigen, wenn der Kick mit Cannabis nicht mehr ausreichend ist.
    Da ist ähnlich wie beim Rauchen. Die erste Zigarette schmeckt noch nicht. Mit den weiteren Zigaretten überwindet man die anfänglichen Erscheinungen. Dann wird man zum Raucher. Dann verlangt eben der Körper den Nikotinkick.
    Alkohol ist schon immer ein Problem. Mit der Freigabe von Cannabis ergibt sich ein weiteres Problem.

  • Da hilft nur eins: Vatertag abschaffen!!
    Vielleicht haben wir an einem Elternteiltag ja weniger Unfälle mit Personenschaden - sollte man einfach mal ausprobieren!

  • Weiss auch nicht, was dabei so prickelnd sein kann mit dem Bollerwagen durch die Gegend ziehen und sich bis zum Umfallen zu betrinken. Zuhause endet das dann oft mit unschönen Auseinandersetzungen. Viele dieser "Väter" sind noch keine Väter.
    Am besten wäre, diesen Feiertag abzuschaffen. Damit würde man einiges an Problemen schon im Kern ersticken.

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Martin Beier