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Gaza Krieg zieht ins Unterirdische

Durch eine großangelegte Bodenoffensive sind die israelischen Streitkräfte weit in Gaza vorgedrungen und suchen jetzt nach nicht nur den feindlichen Terroristen, sondern auch den Geiseln, die Anfang Oktober in den Bereich verschleppt wurden. Während das meiste der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen israelischen Soldaten und den Kämpfern der militanten palästinensischen Terrororganisation Hamas sich in den vergangenen Wochen in der Luft und auf dem Boden ausgespielt hat, verlegt sich jetzt aber der Krieg in den Bereich unter dem Gaza-Streifen. 

Mehrere der bisher befreiten Geiseln haben berichtet, dass sie während ihres erzwungenen Aufenthalts von Hamas in unterirdischen Gefängnissen untergebracht wurden. Die augenblickliche Situation im Gaza-Streifen bringt deshalb trotz der guten Fortschritte der israelischen Armee ein Dilemma mit sich. Auf der einen Seite will man gerne die Geiseln befreien, auf der anderen Seit verbergen aber die komplizierten Tunnel-Labyrinthe nicht nur bis zu den Zähnen bewaffnete Terroristen, sondern auch Sprengstoff-Fallen und große Einsturzgefahr durch die Belastung von der Zerstörung auf der Oberfläche. Demzufolge wären die israelischen Soldaten von allen Seiten bedroht und palästinensischen Hinterhalten besonders ausgesetzt. 

Internationale Militärexperten nehmen an, dass das unterirdische Netzwerk, das Hamas in den letzten 20 Jahren ausgegraben hat, sich über mehrere hundert Kilometer erstreckt. Die technisch hochentwickelten israelischen Streitkräfte könnten natürlich vorerst Sonden und Roboter einsetzen, aber das sei langfristig keine Lösung und wäre auch in Bezug auf die Befreiung der Geiseln, die sich voraussichtlich noch in dem unterirdischen Labyrinth befinden, wenig von Nutzen. 

In der Zwischenzeit behaupten Sprecher der israelischen Streitkräfte, auch Tunnel unter Schulen, Kindergärten und dem hart belagerten Krankenhaus Al Shifa gefunden zu haben. Die Aussagen sind aber bisher unbestätigt und werden besonders bei den Vereinten Nationen, die das Krankenhaus observiert, mit Misstrauen betrachtet.  

Das Krankenhaus war nämlich bei vorherigen Kriegen dazu gezwungen, unterirdische Operationsräume einzurichten, um seine Patienten vor Bombenangriffen zu schützen. Das Personal des Hospitals besteht jetzt darauf, dass Israel genau diese Operationsräume durch gestellte Bilder als angebliche Hamas-Zentralen verkauft, um sich von der anhaltend starken Kritik über die Angriffe auf das palästinensische Gesundheitswesen zu verteidigen. 

Kommentare anzeigen

  • Israel hat viel Kinder in Gegengeschäft, viele sind unschuldig.
    Niemand hat etwas gesagt.

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Alexander Grünstedt