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Großflächige Schließungen von Arztpraxen bis zum Ende des Jahres – das müssen Sie wissen

Sollten Sie krank werden und einen Arzt aufsuchen müssen, könnten Sie zwischen jetzt und dem Ende des Jahres ein ernstes Problem haben. Die Arztpraxen werden wegen der laufenden Proteste 10 Tage lang geschlossen sein.

Zehntausende von Arztpraxen werden über die Feiertage voraussichtlich 10 Tage hintereinander geschlossen bleiben. Die Patienten werden entweder warten müssen, um einen Termin zu bekommen, oder in eine der Ersatzpraxen gehen. Dabei muss allerdings mit langen Wartezeiten gerechnet werden, bis man einen Arzt sehen kann.

Was ist also der Grund dafür, dass 70.000 Ärzte und Praxismitarbeiter plötzlich beschließen, ihren Urlaub zu verlängern? Es ist eine Protestaktion gegen die Reformen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Jeden Monat fanden im ganzen Land, Region für Region, Streiks statt. Ärzte, Apotheker und Fachärzte streiken, um auf den besorgniserregenden Medikamentenmangel, die personelle Unterbesetzung und die mangelnde Unterstützung von Apotheken und Arztpraxen in Deutschland aufmerksam zu machen, die zu einer alarmierenden Zahl von Schließungen führt.

Ihr Vorwurf: Die Reformen von Gesundheitsminister Lauterbach bringen der deutschen Gesundheitsversorgung nichts außer Mehrarbeit und unnötigen Verwaltungsaufwand. Als Beispiel wird der Aufwand für das E-Rezept angeführt, wo doch eine sichere Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten viel dringender benötigt wird.

Wie der Virchowbund, der Verband der niedergelassenen Ärzte in Deutschland, bestätigt, bleiben zwischen dem 27. und 29. Dezember Arztpraxen von Bayern bis Schleswig-Holstein geschlossen, sowohl Haus- als auch Facharztpraxen. Es wird erwartet, dass sich rund 70 % der 100.000 Ärzte an den Streikmaßnahmen beteiligen werden.


Der Virchowbund erklärt offen, dass der Streik über die Feiertage auch eine Chance für überlastetes Personal ist, ein paar zusätzliche freie Tage zu bekommen. Da sich die Krankheitszahlen in Deutschland auch in diesem Winter wieder einem Rekordhoch nähern, wird die Arbeit in den Arztpraxen immer stressiger und viele Praxen sind völlig überlastet. Außerdem, so der Virchowbund, sind viele Praxen an dem Punkt angelangt, an dem sie seit November keinen Cent mehr für die Behandlung von Kassenpatienten erhalten haben.

Die meisten Patienten haben Verständnis für die Streiks und wissen, dass sie notwendig sind. “Die Leute wissen, dass wir keine faulen Ärzte sind.” erklärt Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes gegenüber der BILD. Den Bürgerinnen und Bürgern wird empfohlen, sich mit den Regelungen für die Feiertage vertraut zu machen. Informationen zu den Vertretungspraxen finden sich an Aushängen und auf den Anrufbeantwortern der geschlossenen Praxen. Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter den Rufnummern 116-117 steht weiterhin zur Verfügung.

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Kai Degner