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Habeck warnt vor gefährlicher Situation: “Schwere Wirtschaftskrise” möglich

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnte vor vorschnellen Entscheidungen im Russland-Konflikt. Es drohe eine „schwere Wirtschaftskrise” mit Zusammenbrüchen von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnte vor einem Öl- und Gas-Embargo gegen Russland. Im “Frühstart” von RTL/ntv sprach er von einer drohenden Wirtschaftskrise mit schwerwiegenden Konsequenzen.

So habe alleine die gestrige Ankündigung der USA den Ölpreis zunächst um rund 50 Prozent nach oben getrieben. Die US-Regierung zog gestern in Erwägung, den Import von russischem Öl im Alleingang zu stoppen. Der Preis für ein Barrel stieg zwischenzeitlich auf über 139 Dollar und erreichte damit fast das Rekordniveau vom Krisenjahr 2008.

Der Grüne-Politiker erklärte, dass die Ausweitung der Sanktionen auf russisches Öl und Gas für Europa dauerhafte Preiserhöhungen zur Folge hätten. Dabei gehe es nicht mehr darum, dass man hier und da Strom sparen müsse, “es geht darum, dass wir Unternehmenszusammenbrüche und Arbeitslosigkeit bekommen werden”, sagte Habeck.

Es gebe mit Sicherheit den Standpunkt, dass der Frieden diesen Preis wert sei, “aber man muss es dann auch durchhalten. Und wir reden hier nicht über drei Tage und auch nicht über drei Wochen, sondern – ich sage jetzt mal – über drei Jahre”, mahnt der Wirtschaftsminister.

Allerdings sei dieses Szenario derzeit gar nicht auf dem Tisch. In Europa oder Deutschland sei derzeit kein Embargo geplant, wie es die USA gerade diskutieren. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Montag klargemacht, dass man vorerst nicht auf russische Energiequellen verzichten werde. Bei den Sanktionen gegen Russland würde dies explizit ausgeschlossen.

Tatsächlich habe auch US-Präsident Joe Biden noch keine Entscheidung zum möglichen Öl-Embargo gefällt. Die Situation westlich und östlich des Atlantiks sei auch nicht vergleichbar. Die USA exportierten selbst Öl. Die Importquote von russischem Öl liege daher bei nur 7,5 Prozent. In Deutschland hingegen kämen 35 Prozent der Ölimporte aus Russland. Beim Erdgas bediene Russland sogar mehr als die Hälfte des Bedarfs der Bundesrepublik, gab Habeck zu bedenken: „Es ist unmöglich, diese Energieimporte von heute auf morgen zu ersetzen.“

Schon jetzt warnen einige Ökonomen vor einer drohenden Rezession aufgrund von steigenden Energiepreisen und gestörten Lieferketten. Beispielsweise vermissen Autobauer Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine. Auch der Rückzug vom russischen Markt hinterlässt Spuren in den Umsätzen deutscher Unternehmen. Bei gleichzeitig steigenden Energiepreisen droht ein Schwund des Bruttoinlandsprodukts, der Messgröße für die Wirtschaftsstärke eines Landes.

Foto: Robert Habeck, über dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • …bei allem Verständnis für das Leid, am Ende muss man leider abwägen, ob es das dann wert ist, dass es noch viel mehr Menschen schlecht geht. Lieber ein lebender Feigling als ein toter Märtyrer, meine Meinung…

  • Vielleicht hätte man auch vorher einfach mal nachdenken müssen, welche Schritte man unternimmt, bevor man sich den Ast absägt, auf dem man sitzt.
    Man kann durchaus auch fragen, ob das uneingeschränkte Bestehen auf der NATO-Osterweiterung den Preis wert ist, den vor allem Europa dafür schon zahlt und in Zukunft noch zahlen wird.

  • wenn Sie den Kommentar gleich einkassiert haben, dann wird es wohl auch nichts nützen, wenn ich hier nochmal wiederhole:
    "Vielleicht hätte man auch vorher genauer über die Maßnahmen nachdenken sollen,
    bevor man sich den Ast absägt, auf dem man sitzt.
    Außerdem ist es fraglich, ob das uneingeschränkte Bestehen auf der
    NATO-Osterweiterung den Preis wert ist, den Europa dafür jetzt schon zahlt und
    in Zukunft noch zahlen wird."

  • vielleicht hätte man mal den Firmen - die neu gebaut wurden - vorschreiben sollen, dass sie die gesamte Dach- und Parkplatzfläche mit Solar bestücken. Dann hätten sie zumindest schon mal ihren eigenen Strom - aber nee - die brauchen das ja nicht, schließlich bekommen sie ja sowieso wesentlich günstigeren Strom wie Otto Normalverbraucher.

  • Vielleicht hätte man vorher denken müssen? Klar, die Leute die denken können, haben nachgedacht - leider, hatten aber nichts zu sagen. Jetzt sind die Nullen alle "überrascht", und prahlen damit. Wenn sie statt Plagiate, richtige Berufe ergriffen und ehrlich gearbeitet hätten, wären sie nicht überrascht - und wären nicht Vasallen.

  • Die BRD laeuft hinter dem Meister her, letzterer braucht nur zu pfeifen damit sie zur Ausfuehrung geraten wird, bald werden dadurch alle Unternehmen zu pfeifen beginnen.
    Die Loesung wird klarer, die cow boys haben schon wieder das spielschen von 1942 wiederholt fuer ihre Herrschaft....

  • Wir haben die unfähigste Regierung, die man sich vorstellen kann. Jetzt müssen dies leider alle ausbaden. Habeck versucht nun seine Unfähigkeit auf andere abzuwälzen.

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Sara Breitner