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Macht der Supermärkte wird beschränkt

Künftig müssen sich die großen Lebensmittelkette Aldi, Lidl, Edeka und Rewe in den Preisverhandlungen fairer gegenüber den Landwirten verhalten. Das neue Gesetz wird von den Verbraucherschützern ausdrücklich gelobt. Gleichzeitig unterstellen sie, dass die Kunden auf die sogenannten Tiefstpreise keinen Wert legen. Aus unterschiedlichen Gründen sind die FDP und die Grünen unzufrieden.

Einseitige Vertragsänderungen oder Stornierung von Aufträgen in allerletzter Minute? Im deutschen Lebensmittelhandel sollen solch unfaire Handlungen bald der Vergangenheit angehören. Am Abend hatte der Bundestag einer entsprechenden Änderung des Agrarmarktstrukturgesetzes zugestimmt. Die Neuregelung wurde sowohl von den Landwirten als auch den Verbraucherschützern begrüßt, heftige Kritik kam allerdings aus der Opposition.

So erklärte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband, dass dieses Gesetz “ein wichtiger Schritt für mehr Fairness im Lebensmittelmarkt”, sei, denn viele Verbraucher in Deutschland wollen sich nachhaltig ernähren. Daher sei ihnen der Preisdruck nicht wichtig. Die Nachbesserung wertete auch der Deutsche Bauernverband als „positives Signal“, sagte der Generalsekretär Bernhard Krüsken.

Die Stärkung der Position auf dem Markt für die landwirtschaftlichen Betriebe und Landwirte lobte auch die ernährungspolitische Sprecherin innerhalb der SPD-Fraktion, Ursula Schulte. „Das ist nur gerecht, denn am Ende sind sie es, die unsere Lebensmittel produzieren, nicht Supermärkte.” Kritik an den „großen Vier“ auf dem Lebensmittelmarkt in Deutschland – den Ketten Aldi, Lidl, Edeka und Rewe – kam auch aus den Reihen der Union. Es gleiche einem Kampf wie zwischen „David und Goliath“, wenn den Erzeugern durch die Handelsketten ein „ruinöser Preiswettbewerb“ aufgedrückt wird, so die Fraktionsvorsitzende der CDU, Gitta Connemann. „Deshalb bauen wir für sie einen Schutzwall.”

Grüne wollen Verbot von Niedrigpreisen

Hingegen geht den Grünen das Gesetz nicht weit genug. Sie fordern darüber hinaus auch ein Verbot von zu niedrigen Lebensmittelpreisen. Untersagt werden müsse zudem generell das unlautere Handeln der Lebensmittelketten. Es dürfen nicht nur einzelne Praktiken verboten werden, mahnte etwa der agrarpolitische Sprecher Friedrich Ostendorff.

Hingegen kritisierte der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Gero Hocker, das verabschiedete Gesetz als Augenwischerei. Hierbei versuche die Große Koalition, ihre “für die Landwirte zermürbende Politik dem Lebensmitteleinzelhandel in die Schuhe zu schieben”. Lediglich eine Stärkung des Bundeskartellamts könne eine Verbesserung der Situation für die Landwirte mit sich bringen.

Mit dem Gesetz wird eine EU-Richtlinie umgesetzt, in der zum ersten Mal ein Mindeststandard für Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette in der gesamten EU vorgesehen ist. Zusätzlich zu dem nun erfolgten Verbot von unlauteren Handelspraktiken wird auch eine Ombudsstelle eingerichtet. Landwirtschaftlichen Betrieben wird hier die Möglichkeit gegeben, sich bei unlauteren Praktiken an diese Stelle zur Klärung zu wenden.

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  • Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
    Leider wird erneut durch Vertreter der FDP alles kritisiert was seitens der Bundesregierung beschlossen wird. Einfach peinlich- es bleibt zu hoffen, dass die Menschen vor der Wahl erkennen wer die "Schwätzer" und "Mießmacher" sind!

  • Die deutsche Antiwelle gegen Lebensmittels aus ISRAEL wird dadurch nicht gestoppt!
    Vor einigen Jahren war es noch normal Lebensmittel aus ISRAEL - Paprika und Citrusfrüchte - im Aldi und REWE zu bekommen.
    Ebenso war es normal bestimmte Brote von einer Großbäckerei aus der Region bei ALDI zu bekommen. Doch der Preisdruck hat diese Bäckerei in den Ruin getrieben.
    Dass heute das Ganze verhindert werden soll ist ein voller HOHN - DENN DIE BRANCHE NUTZT DAS GANZE UM DIE PREISE NOCHMALS ZU ERHÖHEN!
    Damit erreicht man nur, dass der arme Mann noch weniger für sein Geld bekommt!

    • Ja genauso ist das der kleine Mann muss noch mehr bezahlen aber das es nicht funktioniert wenn nur die Preise steigen und der Verdienst so bleibt. Einfach nur schlimm was hier abgeht.

  • Ich finde das eine Frechheit. Wer sich gesund und nachhaltig ernähren will kann das heute auch schon tun. Doch gibt es auch genug Menschen die sich das nicht leisten können. Sollen diese Menschen sich dann vom Abfall ernähren ? Die Regierung muss ausgetauscht werden , sind unhaltbar

    • Absolut meine Meinung!
      Durch diese "Idee" kommt bei mir als Frührentnerin zwangsläufig weniger, bzw. seltner frisches Obst und Gemüse auf den Tisch - weil meine Rente das einfach nicht zulässt.
      Die werten Politiker können sich natürlich leisten, das Teuerste einzukaufen - und nach ihnen die Sintflut...

  • Das wird die steigende Inflation, die durch das permanente Gelddrucken der EZB und die abgerissen Lieferketten entsteht, nur noch weiter antreiben.

    Nur weiter so, immer höhere Mieten und Immobilienpreise, steigende Energiepreise, steigende Lebensmittelpreise etc.

    Ich hoffe, die Löhne steigen im gleichen Maße. Zumindest bei denen, die noch Arbeit nach corona haben.

  • Ich würde mich nicht wundern, wenn das nicht mit den Wahlen zusammenhängt. Die Grünen sind ja angeblich schon der Wahlsieger, da muß doch was gehen um eventuell den ein oder anderen Wähler bei Stange zu halten.

    • Wer die Grünen wählt, wird immer mehr zur Kasse gebeten.
      Heizöl, Diesel, Benzin, jetzt - auch noch Fleisch teurer? Armes Deutschland.

  • Wer Die Grünen wirklich wählt hat bis jetzt die Augen verschlossen gehalten und wählt damit Deutschlands wirtschaftlichen Ruin. Denn wer die Witwenrente abschaffen will um die dadurch freigewordenen Gelder wiederum für Flüchtlinge zu verwenden der hat nichts in der Regierung verloren.

  • So manche/r Witwe/Witwer kann nur mit Hilfe der Witwenrente einigermaßen über die Runden kommen; große Sprünge sind da auch nicht drin. Wer kümmert sich dann um diese Frauen und Männer?

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Alexander Grünstedt