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Mediziner warnen vor Verringerung des Impfabstandes bei AstraZeneca

Vor einer Verringerung des Abstandes zwischen zwei Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca warnen derzeit mehrere Mediziner. Es könne dadurch zu einer Erhöhung des Thromboserisikos kommen. Es sei daher sicherer, den Abstand von drei Monaten bis zur zweiten Impfung einzuhalten.

Gegenüber der „Zeit Online“ warnt der Greifswalder Medizinprofessor Andreas Greinacher vor einer Verkürzung des Impfabstandes von zwölf auf vier Wochen bei der Verabreichung von AstraZeneca. Es besteht zu befürchten, dass es bei einer Verringerung des Abstandes zu einer Erhöhung des Risikos von Nebenwirkungen kommt. Damit meint er vor allem die Blutgerinnsel, die die Sinusvenen im Gehirn aber auch die großen Bauchvenen betreffen. Einhergeht damit auch ein Mangel an Blutplättchen und anderweitige Blutungen. Daher sagte Greinacher auch: „Ich kann jedem nur empfehlen, drei Monate bei der AstraZeneca-Impfung zu warten“. Er hat als Experte für die Blutgerinnung einen möglichen Mechanismus der seltenen Nebenwirkungen bei den Impfungen beschrieben.

Dabei stehen vor allem bestimmte Antikörper im Fokus. Diese lassen sich im Blut der Betroffenen nachweisen und sind für die Aktivierung der Gerinnung verantwortlich. Diese Antikörper fänden sich bei manchen Geimpften nach einer Impfung im Blut, es komme dabei aber nicht zu Nebenwirkungen. Greinacher berichtet, dass diese nach drei Monaten aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Blutbahn wieder verschwunden seien.

Problematisch wird es dann, wenn nun schon nach vier statt nach zwölf Wochen geimpft wird. „Es wird die Situation geben, dass Menschen, die nach der ersten Impfung unbemerkt Antikörper gebildet haben, ein zweites Mal geimpft werden, während sich noch viele Antikörper in ihrem Blutkreislauf befinden.“ Das Risiko von seltenen Nebenwirkungen erhöhe sich nach Ansicht von Greinacher durch diese Konstellation.

Daten liegen für diese Hypothese bislang nicht vor. Doch sagen einige Experten, so etwa der Hämatologie-Professor und Blutplättchenexperte Pål André Holme vom Uni-Klinikum Oslo, dass es durchaus möglich wäre, aber verweisen auch darauf, dass es sich bislang nur um „reine Spekulation“ handele.

Doch gibt es auch Forscher, wie den leitenden Arzt der klinischen Chemie am Inselspital in Bern, Michael Nagler, die diese Überlegungen für durchaus plausibel halten. Aus Vorsicht rät auch Nagler daher von einem verkürzten Impfintervall ab.

Erst im Mai war von Bund und Ländern eine Verkürzung des Impfabstandes ermöglicht worden. Hingegen empfiehlt die ständige Impfkommission (Stiko) auch weiterhin den Abstand von zwölf Wochen zwischen den beiden Impfungen. Bei einem längeren Abstand sei die Wirksamkeit deutlich höher.

In dieser Woche starb in Großbritannien eine 44 Jahre alte Radiomoderatorin der BBC. Sie hatte nach einer Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca eine Hirnthrombose entwickelt. Starke Kopfschmerzen, die nach rund einer Woche im Anschluss an die Impfung auftreten, gelten dabei als Warnsignal.

Kommentare anzeigen

  • Da hat jeder Wissenschaftler seine eigene Meinung......
    Was genaues weiß man halt nicht.
    Ich gehöre altersmäßig zwar zur Risikogruppe, doch verfüge ich über ein sehr gut funktionierendes Immunsystem (Grippe usw., was ist das?). Auch hatte ich schon Kontakt in den vergangenen Monaten zu einigen „Coronafällen“, wie es sich im Nachhinein herausstellte, aber ohne Konsequenzen bei mir.
    Das lasse ich mir von irgendeinen unausgegorenen Impfstoff doch nicht kaputtmachen.

  • Bei mir haben sie im März bei der Terminbuchung den 2. Termin für Astra Zeneca auf genau 9 Wochen gelegt. Als ich dann den Termin auf 12 Wochen verlängern wollte wurde mein Ansinnen abgelehnt. Ihre Vorgabe sei 9-12 Wochen. Die STIKO empfiehlt wegen Wirksamkeit und Thromboserisiko klar 12 Wochen!!! Der Impfstoff ist mit ca. 1000 Fremdeiweißen verunreinigt. Hält die EMA aber nicht von einer Zulassung ab Ein Chaos wie in einer Bananenrepublik. Es scheint als ob nur noch Vollidioten zugange sind.

  • Ich bin richtig genervt, bin mit Astracenica geimpft, weil...besser als nichts.Sollte nach 4 wochen 2. Impfung erhalten, habe dann auf 12 Wochen bestanden. Nach Aussage des Hausarztes wäre es besser früher die 2. Impfung zu bekommen, wegen der neuen Mutante.
    Nun habe ich diese vor einer Woche (nach 6 Wochen) erhalten und ab sofort wird die 2. Impfung mit Biontech angeboten, ich habe nun den "schlechten" Impfstoff auf Anraten meines Hausarztes und meiner Frauenärztin, wann werde ich nachgeimpft???
    Totaler Frust

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Author
Stephan Heiermann