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Militär-Revolte gegen Putin: Panzer rollen auf Moskau zu

„Bewaffneter Aufstand“ auf dem Weg nach Moskau. Alle Militäreinrichtungen der russischen Stadt Rostow stehen bereits unter Kontrolle der Wagner-Gruppe. Diese richtet sich seit gestern Abend offen gegen Putin.

Nach Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums rollen zur Stunde Panzer vom Süden Russlands nach Norden und damit auf die Hauptstadt Moskau zu. Präsident Wladimir Putin bestätigt diesen Eindruck. Er sprach von einem „Aufstand“ und warf Wagner-Chef Prigoschin vor aus “übermäßigem Ehrgeiz das eigene Land verraten zu haben”. Gleichzeitig drohte er, dass man hart gegen alle „Verräter“ vorgehen werde. Die Anführer hinter der Revolte sollen „neutralisiert“ werden.

Prigoschin behauptet auf dem Social-Media-Kanal Telegram, dass die Militäreinrichtungen der russischen Stadt Rostow nun unter seiner Kontrolle ständen. Putin sprach von einer „faktischen“ Blockade “der zivilen und militärischen Führung” in der strategisch wichtigen Stadt 180 Kilometer vor Mariupol.

Die Lage eskalierte am Freitagabend: Offenbar ist es zu einem Zwischenfall zwischen der russischen Armee und den Söldnern um Jewgeni Prigoschin gekommen. Der 62-jährige Truppenführer behauptete am Freitag, dass seine Soldaten von russischen Streitkräften angegriffen worden seien. Demnach hätten russische Raketen und Helikopter auf seine Wagner-Truppe gezielt.

Seither marschieren die Wagner-Kämpfer in Russland auf. Die beiden Nachrichtenagenturen Reuters und RIA Novosti berichten, dass Wagner-Kämpfer bereits die militärische Kontrolle in der Stadt Woronesch übernommen haben. Woronesch befindet sich etwa mittig zwischen Rostow und Moskau. Von hier aus sind es nur noch etwa 500 Kilometer bis in die russische Hauptstadt.

In Moskau wurde unterdessen der Ausnahmezustand ausgerufen. Bürgermeister Sergej Sobjanin setzte “Anti-Terror-Maßnahmen” in Kraft. Dazu zählt ein Striktes Versammlungsverbot. Verkehrskontrollen wurden verstärkt. Von privaten Autofahrten in den Süden des Landes wird abgeraten. Auch in Berlin gibt es erste Reaktionen: Das Auswärtige Amt verschärfte heute Vormittag die Reisehinweise für Russland.

Während auf Panzer und bewaffnete Söldner vorrücken, bemühen beide Parteien sich um Sympathien im Land. Das russische Verteidigungsministerium sicherte Wagner-Söldnern Sicherheiten zu, wenn sie sich “mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums oder der Strafverfolgungsbehörden” in Verbindung setzen, den Widerstand blockieren und an “ihre Einsatzorte” zurückkehren.

Prigoschin auf der anderen Seite berichtet, dass die russischen Wehrpflichtigen seine Truppe auf dem Weg nach Norden begrüßt hätten. Seine Söldner würden “nicht gegen Kinder kämpfen”, fügte er hinzu, “aber wir werden jeden vernichten, der sich uns in den Weg stellt”. Sein Plan sei es, weiter vorzurücken und „bis zum Ende“ zu kämpfen. Bislang leisteten die russischen Grenzsoldaten offenbar keinen Widerstand.

Foto: Wladimir Putin, über dts Nachrichtenagentur

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  • Sie kennen anscheinend nicht den Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität. Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, daß sich im Westen niemand über diese Situation freut, von der keiner weiß, wie das ausgehen wird. Vielleicht überlegen Sie sich auch einmal, wie man sich kultivierter ausdrücken kann - es ist möglich

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Sara Breitner