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Ab heute probt die Nato routinemäßig Übungen zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Anlässlich des Ukrainekriegs und den immer wiederkehrenden Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ist der Ernstfall möglicherweise näher, als man sich das eigentlich wünscht. Die einmal jährlich stattfindenden Nato-Manöver haben dieses Mal aber einen gewissen Beigeschmack. Denn jeder, der teilnimmt, weiß auch, dass es sich hierbei möglicherweise um eine Generalprobe handeln könnte. Russland scheint seit Februar schlichtweg unberechenbar und nichts lässt sich kalkulieren.

Die Übung trägt den Namen „Steadfast Noon“ und wird nach Bündnisangaben in den kommenden zwei Wochen stattfinden. Beteiligt daran sind 60 Flugzeuge – darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflieger sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Besonders im Großraum Belgien, Großbritannien und der Nordsee dürften hier entsprechende Dinge zu beobachten sein. Auch die deutsche Bundeswehr ist mit einem Großaufgebot an Soldaten an der Übung beteiligt. Denn auch unsere Soldaten müssen im Ernstfall bestens informiert und ausgebildet sein.

Auch wenn es sich so anfühlt, betont die Nato, dass es sich bei „Steadfast Noon“ um keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine handelt und das auch keine scharfen Waffen zum Einsatz kommen würden. „Bei der Übung, die bis zum 30. Oktober läuft, handelt es sich um eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen steht“, teilte das Bündnis am vergangenen Freitag mit.

Für alle, die dieses übungstechnische Manöver aber nun mitbekommen, dürfte sich das jedoch ganz anders anfühlen. Beruhigend zu wissen, ist es jedenfalls, dass die involvierten Soldaten, Piloten und viele weitere Menschen bestens vorbereitet sind – sollte Putin doch auf die dramatische Idee kommen, Deutschland oder ein anderes Nato-Mitglied mit Atomwaffen anzugreifen.