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Pille soll Corona-Impfung ersetzen

Wird die Corona-Spritze bald überflüssig? Bald soll ein neuer Corona-Impfstoff den Schutz bieten, ohne dabei eine Injektion zu bekommen. In El Segundo in den USA arbeiten Forscher des Chan-Soon-Shiong-Instituts an einer Impf-Pille gegen das Virus. Die Wissenschaftler testen für das Pharma-Unternehmen ImmunityBio an Freiwilligen, ob die Kapseln gar besser schützen als bestehende Vakzine.

Die „Schluckimpfung“ soll neben der vereinfachten Verabreichung auch noch einen weiteren entscheidenden Vorteil haben: Die derzeitigen Impfstoffe haben „nur“ Antikörper gegen das Spike-Protein auf der Oberfläche des Virus erzeugt. Hingegen soll der neue Wirkstoff zusätzlich weitere Zellen des Immunsystems im Körper aktivieren und somit auch gegen Mutationen des Virus wirken.

Schluck- und Piks-Kombi

Es gehe aber bei der oralen Einnahme nicht nur um die Vermeidung des Piks, so Dr. Patrick Soon. Der Wissenschaftler setzt stattdessen auf die Kombination beider Impfungen. Es werden durch die Injektion Antikörper gebildet. Zusätzlich sollen durch die orale Verabreichung zusätzlich T-Zellen aktiviert werden. Diese sind für die Immunantwort des Körpers von Bedeutung. Die Forscher um Dr. Soon wollen damit einen langfristigen Schutz gegen das Virus schaffen, indem sie sowohl Killer-T-Zellen wie auch Antikörper erschaffen. Derzeit befindet sich die Anwendung noch im Versuchsstadium, weder die Sicherheit noch die Wirksamkeit gelten dabei als bewiesen.

Weltweite Schluck-Versuche

Auch andere Forscher tüfteln derzeit an Schluckimpfungen gegen Corona. So will das US-israelische Unternehmen Oramed mittels einer Pille gleich drei Strukturproteine von Sars-CoV-2 in die Zange nehmen. Die Impfstoffe von Moderna und Pfizer richten sich dagegen nur gegen ein einzelnes Spike-Protein.

In Israel befindet sich die Schluckimpfung momentan in der Studienphase I, dort werden sie bislang nur an Tieren getestet. Unter Testbedingungen werden demnächst aber auch gesunde Menschen mit der Schluckimpfung versorgt.

An der Universität Würzburg arbeiten Wissenschaftler derzeit auch an einer Schluckimpfung gegen Corona. Hier ist die präklinische Entwicklung bereits gestartet, die dann den Weg zu ersten klinischen Studien an Menschen möglich machen wird. „Wir hoffen, in den nächsten Monaten in die klinische Prüfung einsteigen zu können“, so der leitende Forscher Professor Thomas Rudel. Doch warnt der Wissenschaftler vor zu viel Euphorie: „Eine Garantie dafür, dass schon bald eine orale Impfung gegen Covid-19 in den Apotheken liegt, gibt es nicht. Schließlich seien schon viele Wirkstoffe selbst in einem späten Entwicklungsstadium gescheitert, weil sie nicht ausreichend wirksam waren oder unerwartete und unerwünschte Effekte gezeigt haben.“

Kommentare anzeigen

  • Es ist gut das auf breiter Front gegen Corona geforscht wird
    Aber auch den Bereich der Medikamente für erkrankte sollte nicht vernachlässigt werden
    Und immer mit hoher Sicherheit daran arbeiten

  • Warten wir noch 2 Jahre. Dann wissen wir, wie viele "Geschützte" daran krank geworden sind oder gar gestorben.
    Dann kann man sich immer noch dafür entscheiden (wenn diese ganzen "Versuchskaninchen" es überlebt haben!)

  • Toll gut - aber: Immer langsam - schön vorsichtig. Erst genau überprüfen und testen.
    Wir brauchen auch noch Medikamente - gegen Covid19 Infektionen 1 - 1.1. - 1.2. - 1.7

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Stuart Henderson