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Der Rückzug der Russen aus Cherson könnte nach Befürchtungen der Ukrainer eine heimtückische Falle sein. Der politische Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland, die städtischen Gebiete mit Minen zur Todesfalle machen zu wollen.

Zudem solle die Stadt vom anderen Flussufer aus beschossen werden. Basierend auf diesem Verdacht hält sich die Ukrainische Regierung mit Freudenbekundungen zurück, auch die NATO zeigt sich nach der Rückzugsankündigung verhalten.

“Der Feind macht uns keine Geschenke!”
“Der Feind macht uns keine Geschenke, macht keine Gesten des guten Willens”, warnt Selenskyj  ein einer aktuellen Ansprache. Das ukrainische Militär werde sich weiter „sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko“ bewegen. Der schreckliche Verdacht: Das russische Militär vermine alles, was es kann: Vor allem Wohnungen und Abwasserkanäle. Man wolle die Stadt Cherson in Ruinen verwandeln.  „So sieht die russische Welt aus: kam, raubte, feierte, tötete ,Zeugen‘, hinterließ Ruinen und ging.“

Zustimmung kommt vom britischen Geheimdienst. Es gibt Grund zur Annahme, dass das russische Militär Brücken zerstört und auch Minen gelegt hat, um die Rückeroberung der Stadt Cherson für die Ukraine zu erschweren. Von einem sofortigen Rückzug könne keine Rede sein.  „Wir können die Informationen über den angeblichen Abzug der russischen Besatzungstruppen aus Cherson noch nicht bestätigen oder dementieren.

Wir führen die Offensivoperation gemäß unserem Plan weiter durch“, schrieb Walerij Saluschnyj, Oberkommandierende der Streitkräfte, auf Telegram. Insbesondere bei der Überquerung des Dnipro sei zu erwarten, dass die russischen Einheiten zum Zwecke des Selbstschutzes um sich feuern.

„Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage vor Ort in den nächsten Tagen entwickelt“, meint auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Russland stehe aber sicherlich schwer unter Druck. „Wenn sie Cherson verlassen, wäre das ein weiterer großer Erfolg für die Ukraine“, so Stoltenberg. Im Süden der Ukraine geht indes der Siegeszug gegen Putins Männer weiter: Ukrainische Einheiten sind offenbar in die Kleinstadt Snihuriwka eingerückt. Es gibt ein Video einer ukrainischen Späheinheit, der Einwohner Beifall klatschen.